Einführung
Diese Publikation über den verschwundenen Ort Neu Josefsthal möchte durch Angaben über die wichtigsten Ereignisse, die Entstehung und das gewiss nicht leichte Leben dieses abgelegenen Dorfes den heute lebenden Menschen einen Einblick in dessen Geschichte vermitteln.
Es gibt heutzutage noch Menschen, denen die Geschichte, wie auch der nunmehrige Zustand dieses märchenhaft schönen Fleckchen Erde am Herzen liegt, und die aus eigener Initiative so viel wie möglich dafür tun, um diesen Ort nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Beginnen wir also mit dessen Entstehung. Man schrieb das Jahr 1732, als die Liechtensteiner Herrschaft inmitten der dortigen Wälder eine Glashütte bauen ließ. Sie wurde in den 58 Jahren ihres Bestehens der Stolz der Liechtensteiner Unternehmer und versorgte mit ihren Erzeugnissen einen wesentlichen Teil des damaligen Herrschergeschlechts der Liechtensteiner. Zugleich wurde dieser Ort Heimat für viele Generationen von Hegern und Waldarbeitern, die harte Arbeit in Kauf nahmen und für den größten Reichtum des Altvatergebirges Sorge trugen – um die unglaublich schönen, tiefen Wälder.
Mit diesem Text möchten wir auch allen Generationen der Ortsbewohner unsere Hochachtung aussprechen, deren Leben ein täglicher Kampf um die Existenz war, aber auch Zeugnis von Zusammenhalt, Fleiß, Beharrlichkeit, sowie unbedingter Respekt vor der Natur war. Hier erhalten sie Informationen über die Geschichte des Dorfes, vor allem über ihren historisch gesehenen wichtigsten Teil – die Glashütte, über die Einwohner und ihre Berufe und nicht zuletzt über eine technische Rarität – die Waldeisenbahn mit der am Boden laufenden Seilbahn, genannt Bremsberg.
Beiträge zur Publikation lieferten mit wertvollen Infos und Erinnerungen Frau Marie Eggert, geb. Schwarzer, Herr Anton Schartel und Herr Edmund Reinelt.
Gegenwärtig ist Neu Josefsthal ein vergessener Ort der Stille, so als wäre die Zeit stehen geblieben. Und doch vermochte er uns ansprechen und inspirieren. Der Schriftsteller Vladimir Körner verlegte in diese Gegend, begrenzt durch das Städtchen Goldenstein und den Gipfel des Fuhrmannsteins, dessen Teil diese Stätte ist, die erfundene Geschichte „Der Untergang der Einsiedelei Berhof“, die im Jahre 1973 das erste Mal herausgegeben und später auch verfilmt wurde.
Mgr. Pavel Mares
Mährische Schönberg 2015